Heilende Liebe: Die 5 Säulen taoistischer Sexualübungen

von Juan & Renu Li

Auf dem alten Taoistischen Baum der Meditationen mit seinen Ästen verschiedener Praktiken, wie Akupunktur, Kräuterkunde, Massage, Fünf-Elemente-Ernährung, QiGong, Tai Chi Chuan, Wu Shu, Feng Shui und I Ging, nehmen die Sexualpraktiken eine hervorstehende Rolle ein.

tao baum

Die Taoistischen Meister und Meisterinnen waren im alten China berühmt für ihre besonderen Kenntnisse der Sexualität. Im Geheimen konsultierten Kaiserinnen und Kaiser die Tao-Meister, um von ihnen in die Sexualpraktiken eingeweiht zu werden.

Dies galt nicht nur alleine dem höheren sexuellen Genuß, aber ganz besonders dem chinesischen Ideal eines langen und gesunden Lebens zu entsprechen. Schon in frühster Zeit wurde der richtige Umgang mit der kraftvollen Sexualenergie, mit großer Vitalität, scharfen Sinnen, klarem Geist, strahlender Gesundheit, persönlicher Anziehungskraft, medialen Kräften und der Fähigkeit das Leben über das normale Maß hinaus zu verlängern, in Verbindung gebracht.

Entgegen der häufigen Annahme die Sexualpraktiken ständen für sich allein, gehören sie zu dem zentralen Stamm der Meditationsübungen die nicht nur der Verinnerlichung und Beruhigung dienen, sondern auch die Tür zu dem unendlich großen Potential des Menschlichen Geistes öffnen können.

Die Fünf wesentlichen Bestandteile der Sexualpraktiken

  1. Das Fundament ist die Wahrnehmung

    Das Recycling (Wiederaufbereiten) der Sexualenergie erfordert von den Übenden die Fähigkeit, jeden Körperteil wahrzunehmen und die Energiebewegung der Lebenskraft (Qi - auch Chi geschrieben), durch das Meridiansystem des Körpers fließen zu spüren.

    Die Fähigkeit, das Qi in jedem Körperteil zu fühlen, öffnet die Kommunikation zwischen Geist und Körper. Ohne diese Wahrnehmung ist der Übende energetisch blind und weiß nicht wann eine Übung beendet werden oder mit welcher Intensität diese ausgeführt werden sollte. Das Risiko von Energieblockaden besonders im oberen Körperbereich ist groß, was wiederum zu einer langen Liste von unangenehmen Begleiterscheinungen wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, unregelmäßiger Herzschlag, hoher Blutdruck, Ohrensausen usw. führen kann.

  2. Das Chi bewußt durch die Meridiane führen

    Jede Energieübung trägt das Potential in sich, den Energiefluß durch das Meridiansystem zu verstärken. Vergleichbar mit einem größeren Verkehrsaufkommen in einer Großstadt. Wir kennen die langen Verkehrstaus wenn alle ins Wochenende fahren.

    An den Engpässen kommt es zu Überhitzung der Gemüter und Motoren. Sexualenergie zu recyceln bedeutet das angesammelte Qi aus dem Genitalbereich, einfach durch das Nervensystem und die Vitalorgane zu führen. Beim Üben sollten wir aber genau wissen welche Route wir wählen müssen, um sicher und zügig von einem Ort zum anderen zu fahren, ohne die Gefahr in einen Stau zu geraten.

    Die energetische Autobahn im menschlichen Körper verläuft vom Perineum (Damm), die Wirbelsäule hinauf zum Kopf und an der Vorderseite wieder hinunter zum Perineum. Dieser Weg wird der Kleine Energiekreislauf genannt. Genauso wie der Verkehr auf einer Autobahn von fließend über stockend zu einem Stau kommen kann, verhält sich die Energie im Kleinen Kreislauf, wo das Qi, wenn Blockaden bestehen, nicht immer gleichmäßig fließen kann. Deshalb ist ein wichtiger Schwerpunkt in diesen Praktiken, den Energiefluß durch den Kleinen Energiekreislauf so wirkungsvoll wie möglich zu machen. Wird die kraftvolle Sexualenergie ohne dieses Wissen recycelt, kann die Energie im Kopf oder Herzen stecken bleiben.

  3. Das Ausgleichen der Emotionen

    Es ist bekannt, daß die Taoistische Energiearbeit den Energiefluß verstärkt und die Vitalität fördert. Wichtig ist dabei aber nicht nur die Vermehrung von Energie, sonder die Energiequalität. Die Emotionen die von unseren Organen erzeugt werden spielen eine entscheidende Rolle in der Qualität unserer Lebenskraft.

    Die alten Taoisten haben entdeckt, daß unsere positiven und negativen Emotionen aus dem Zustand unserer lebenswichtigen Organe entstehen. Wenn zum Beispiel das Qi ungehindert durch die Leber fließen kann, drückt sich diese Bewegung in einem freundlichen und großzügigem Verhalten aus.

    Wird im Gegensatz dazu, der Energiefluß durch Spannungen und große Hitze in der Leber behindert, manifestiert sich diese Einschränkung durch Wut, Aggression und einem allgemeinen Gefühl der Unzufriedenheit.

    Gleichzeitig fanden die Taoisten heraus, daß die Sexualenergie, die sich beim Mann durch den Samen ausdrückt und bei der Frau durch die Produktion von Eiern, aus einer Zusammensetzung der Essenz aller lebenswichtigen Organe, dem Nervensystem, der Drüsen, des Gehirns und der Knochen besteht.

    In anderen Worten, die Sexualenergie ist ein "Team-Work", wo alle Körperteile nur vom Feinsten hinzugeben. Sind unsere Organe aber mit negativen Emotionen verstopft wird ihr Anteil zu Samen und Ei auch genau diese Qualitäten in sich tragen.

    Deswegen und weil sich in der Erregung diese Qualitäten noch vermehren, denn die erregte Sexualenergie trägt das Potential in sich alles zu verstärken, ist es außerordentlich wichtig den freien Energiefluß durch unsere Organe zu fördern und damit unsere positiven Emotionen zu verstärken.

    Ein wichtiger Schritt dazu ist die Harmonisierung aller Organe und eine gleichzeitige Auflösung von ungelösten Situationen mit starker, negativer emotionaler Ladung. 

    Es kann behauptet werden, daß jede körperliche Übung, die unsere Atemfrequenz verändert, den Blut- und Energiefluß anregt, eine positiven Einfluß auf unsere Organe und damit auf die Emotionen hat.

  4. Die Körperstruktur ausrichten

    Obwohl es vielleicht den Anschein hat, daß die Ausrichtung unseres physischen Körpers nur eine entfernte Verbindung mit den Sexualpraktiken hat, ist diese Fähigkeit, fundamental für jede Energiearbeit, nicht nur für das Recycling der Sexualenergie.

    Wir lernen unsere Körperstruktur auszurichten, um die Zirkulation der Lebenskraft durch unser Meridiansystem zu erleichtern und uns gleichzeitige für die Kräfte aus dem Universum und der Erde zu öffnen. Ohne die richtige Körperstruktur, muß das Qi sich den Weg durch jeden Teil unseres Organismus erkämpfen. Vergleichbar mit unzähligen Baustellen, alle paar Kilometer, auf der Autobahn und vielen Umleitungen.

    Die Natur der Sexualenergie macht die richtige Körperstruktur so wesentlich. In vielen Kulturen wird die Sexualenergie "das Wasser des Lebens" genannt, da ihr Verhalten im unerregten und ruhigen Zustand, dem vom temperierten Wasser ähnelt. Wird die Energie jedoch stimuliert ändert sich dieses Verhalten und ähnelt mehr dem heißen Wasser, das gleich zu kochen beginnt. Wir alle wissen der Umgang mit kalten oder leicht erwärmtem Wasser ist einfach, doch kochendes Wasser muß mit viel größerer Sorgfalt und Vorsicht behandelt werden.

    Das Recycling der erregten Sexualenergie sollte auf der einfachsten und direktesten Linie zu den Organen und dem Nervensystem erfolgen. Neben einem geöffneten Kleinen Energiekreislauf, sollte unsere Körperstruktur die Bewegung dieser Energie erleichtern.

    Die Ausrichtung unserer Körperstruktur beginnt mit so etwas leichten, wie das Gefühl erzeugen, wir wären an einer unsichtbaren Schnur, die in der Mitte unseres Kopfes befestigt ist, nach oben gezogen und gleichzeitig erfolgt ein Zug am Steißbein nach unten. Von den Taoisten wurden viele spezielle Positionen entwickelt, welche die Basisstruktur der QiGong Übungen bilden.

  5. Die richtige Ernährung

    Viele Frauen mit Menstruationsproblemen wissen nicht wie eng die Ernährung z.B. mit den Phänomen des Prämenstruellen Syndrom verbunden ist. Alles was unsere Leber belastet wie z.B. Kaffe, zu viel Fett und tierische Eiweiß kann den Energiefluß stagnieren und verstärkt Symptome wie Kopfscherzen, geschwollene, fibrozystische Brüste und Krämpfe während der Menstruation, um nur einige zu nennen.

    Genauso wenig wissen viele Männer nicht, in welcher engen Verbindung, die Fähigkeit die Ejakulation zu kontrollieren und den Liebesakt zu verlängern damit steht, was sie am Abend gegessen haben oder welche Nahrungsmittel in ihrer Ernährung dominieren. 

    Die Nahrung die wir zu uns nehmen ist nur eine der vier wichtigsten Energiequellen die wir nutzen können neben der Luft, die wir atmen, der Energie die wir von Himmel und Erde empfangen und der Energie die uns von unseren Eltern bei der Empfängnis mitgegeben wurde (Urkraft - vorhimmlisches Qi).

    Jede dieser vier Energiequellen ist wie ein Bein an einem Tisch. Ist eines zu kurz oder schwach, gerät der Tisch und alles was wir auf in stellen ins Ungleichgewicht. Eine Ernährung die übermäßig aus konzentrierten Nahrungsmitteln wie z.B. tierischem Eiweiß besteht wird das Wiederaufbereiten der Sexualenergie schwierig machen, weil die Sensibilität genauso wie die Blutzirkulation eingeschränkt ist.

    Wenn wir zu viel tierisches Eiweiß aufnehmen, wird das Hochleiten der Energie durch die Wirbelsäule erschwert, denn diese Nahrungsmittel besitzen generell eine starke hinunterdrückende Energieeigenschaft. Genau das Gegenteil von dem was wir in den Sexualpraktiken erreichen wollen.

Die Fünf Grundlagen der Taoistischen Sexualpraktiken integrieren

In den letzten Jahren hat es viele Veröffentlichungen gegeben, die verschiedene Methoden des Umgangs mit der Sexualenergie und ihr Recycling beschreiben. Der Eindruck wird erzeugt, es sei absolut kein Problem, sich auf einige Atemübungen zusammen mit Muskelkontraktionen zu konzentrieren und alles wird gut klappen. Leider beweisen Erfahrungen, daß dies nicht so ist.

Der beste Beweis dafür sind die zahlreichen Menschen, die Taoistische LehrerInnen aufsuchen, um energetische Probleme aufzulösen, die sie im Zusammenhang mit Sexualpraktiken entwickelten, die sie nur aus Büchern gelernt haben.

Meistens ist nichts falsch an den Praktiken, die in den Büchern beschrieben werden, nur fehlt der Zusammenhang mit den Fünf zuvor beschriebenen Grundlagen.

Es ist für jeden wichtig, der die Taoistischen Sexualpraktiken erlernen will, diese im Zusammenhang eines ganzen Systems zu erfahren und nicht als isolierte Übung.

Das ist der einfachste Weg, die ungeheure Kraft zu ehren, die der schöpferischen Energie des Universums innewohnt und sich in unserem Zyklus der Vorpflanzung konzentriert.

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